EIN HUND AUS DEM (AUSLANDS-)TIERSCHUTZ

HAUSTIERE IN SPANIEN

Der Hund hat in Spanien meist einen ganz anderen Stellenwert als bei uns und es ist unerheblich, ob der Hund jung oder alt, klein oder groß, Rasse oder Mischling ist. Sie alle sind nicht davor gefeit, von ihren Menschen ausgesetzt auf der Straße oder in einer Perrera (sog. Tötungsstation) zu landen:

  • Der süße Welpe ist irgendwann ausgeknuddelt, wird größer und möchte erzogen werden
  • Jagdhunde taugen nicht (mehr) zur Jagd
  • Hündinnen können nicht mehr zum Vermehren genutzt werden
  • alte Hunde müssen weg, weil sie nicht mehr hübsch sind und höhere Tierarztkosten verursachen.

Dies sind nur ein paar der Gründe, weshalb Tiere in Spanien auf der Straße landen.
Ein weiteres großes Problem ist, dass die Halter ihre Haustiere nicht kastrieren und zum anderen auch nicht aufpassen, dass sie sich nicht vermehren. Bei den Katzen ist diese Zahl noch um einiges höher als bei den Hunden.
Ungewollte Welpen werden dann meist im Karton irgendwo ausgesetzt - oder mit etwas Glück vor dem Tierheim abgestellt.
Hat ein Tier „Glück“, landet es nicht in einer Tötungsstation (Perrera), sondern in einem Tierheim, in dem nicht getötet wird. Andere Tiere haben Glück im Unglück und werden von Tierschützern vor Ort aus den Perreras wieder heraus geholt und zunächst in einem meist privat finanzierten Tierheim "zwischengeparkt", damit sie erst einmal außer Lebensgefahr sind und medizinisch versorgt werden können.

Dies ist ein Auszug aus der E-Mail einer spanischen Tierschützerin, die uns gerade erst wieder erreicht hat:
"....As you may know, Spain has a huge amount of abandoned pets. This is the fault of the people's mentality, the hunters and the authorities that don't care about the animals and they prefer to kill them than to save them because they earn more money. In summer, this problem is even bigger. The people prefer to abandon their pet, than to pay for a boarding kennel. The hunting season is over, so all the dogs that don't hunt well enough get abandonned or even worse (tortured or killed). The dog pounds are full and dogs are killed every day because each dog pound gets paid for each dead dog. The spanish dog rescue associations are overwhelmed. They try to save as many animals as possible but many die...Big, sick or old dogs get euthanasied massively because they are less "adoptables"; the puppies die in the kennels because of distemper or parvovirus; some hunters try to adopt dogs in order to use them for hunting (and we know what happens if they don't hunt well), etc. Furthermore, some dog pounds are like concentration camps: the dogs are hacinated, the kennels are very dirty, they don't get enough food, if they are sick nobody cares... The worst of all this is that the government and the town halls prefer to pay for this than for a dog shelter."

 

 

WAS WISSEN WIR ÜBER DEN HUND?

Meistens kennen wir die Vergangenheit unserer Schützlinge nicht. Dennoch versuchen unsere spanischen Tierschutzkollegen vor Ort, uns so viele Informationen über den Hund zu geben wie möglich. Diese Informationen finden sich dann in der jeweiligen Beschreibung des HundeEngels wieder.
Eigenschaften wie z. B.

  • Leinenführigkeit
  • Befolgen von Grundkommandos
  • Verhalten gegenüber Kindern
  • Verhalten gegenüber Kleintieren/Katzen
  • Jagdtrieb

können unsere TierschutzkollegInnen vor Ort in ihrer Tendenz einschätzen, testen und oft auch filmen. Grundsätzlich darf man aber nicht vergessen, dass sich die Hunde in Spanien im Zwinger oder im Rudel in einer Tierheimsituation befinden, die mit dem häuslichen Umfeld in einer Familie so gar nichts zu tun hat. Deshalb sind auch Angaben über Stubenreinheit nicht möglich!
Die meisten "Spanier" sind sehr sozial und wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Einschätzungen unserer spanischen TierschutzkollegInnen gemacht. Aber eine Garantie für ein bestimmtes Verhalten oder bestimmte Eigenschaften können wir nicht übernehmen. Es hängt auch immer von Ihnen selbst ab, wie sich der Hund verhält!

 

Das Alter unserer Schützlinge
Das richtige Alter eines Hundes kennt man meist nur, wenn es sich um Abgabetiere handelt und das Geburtsdatum bekannt ist. Bei Fundtieren oder Hunden aus der Tötung kann das Alter nur geschätzt werden. Hierzu begutachtet der spanische Tierarzt die Zähne sowie die äußeren Merkmale und schätzt daraufhin das Alter. Diese Einschätzung ist subjektiv und ist der Hund nicht eindeutig sehr jung oder sehr alt, wird es mit der Schätzung schwieriger. Da kann es dann durchaus passieren, dass der spanische Tierarzt den Hund auf ein Alter von ca. vier Jahren schätzt und Ihr deutscher Tierarzt sagt, dass der Hund eher sechs bis sieben Jahre alt ist.

 

Ein paar Worte zum Katzentest
Die Verträglichkeit mit Katzen kann meist vor Ort getestet werden. Allerdings ist hier zu beachten, dass der Hund in der Regel ins Katzenhaus geführt wird, um seine grundsätzliche Reaktion auf Katzen zu überprüfen. Ein positiver Test bedeutet aber nicht, dass der in seinem neuen Zuhause angekommene Hund der vor ihm ausreißenden Katze nicht doch am Anfang hinterher stürzt, weil sie mit dem Wegrennen seinen natürlichen Jagdinstinkt weckt!

Welpen aus dem Tierschutz
Wie schon an vorheriger Stelle beschrieben passiert es in Spanien sehr häufig, dass Welpen und Jungtiere ihren Weg auf die Straße oder in die Tötungsstation finden. Es ist eher selten, dass die Eltern der Welpen bekannt sind und so können unsere spanischen TierschutzkollegInnen und wir nur mutmaßen, was die Rasse und die spätere Größe der Hundekinder anbelangt. Eine Garantie über die spätere Größe, Rasse und Eigenschaften können wir deshalb nicht übernehmen. Grundsätzlich beachten Sie bitte, dass ein Welpe viel Zeit, Liebe, Konsequenz und zum Teil starke Nerven benötigt. Die Welpenerziehung und –betreuung ist anstrengend und kein Selbstläufer!

 

 

BEREIT FÜR EIN KLEINES ABENTEUER?

Warum schreiben wir das alles? Wollen wir den Hunden die Chance auf eine Vermittlung nehmen? Nein! Wir wollen Ihnen die Chance geben, sich auf ein kleines, aber wohlüberlegtes Abenteuer einzulassen!

Denn, jedes so genannte Problem kann eine lösbare Aufgabe sein, wenn Sie sich auf Ihren HundeEngel einlassen! Lassen Sie das Tier ankommen und gehen Sie erst einmal davon aus, dass Ihr neues Familienmitglied überhaupt nichts kennt. Freuen Sie sich über seine positiven Eigenschaften und lenken Sie seine „negativen“ Eigenschaften mit viel Liebe und Geduld in die richtigen Bahnen.
Ihr HundeEngel hat eine Vergangenheit, genauso wie Sie eine haben. Geben Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um sich richtig kennen und verstehen zu lernen.
So mancher stille, zurückhaltende und auf unserem Internet-Foto „arm“ aussehende Hund mausert sich in seinem neuen Zuhause zu einem lustigen, aufgeweckten Kerlchen, das immer einen Scherz auf Lager hat! Wie oft haben wir auch schon erlebt, dass der völlig aufgeregte, bellende und nervös jammernde Hund aus der Transportbox gewirbelt kommt und innerhalb weniger Tage im neuen Zuhause mit genügend Bewegung und Ansprache zum ausgeglichensten Hund der Welt wird!

Wenn Sie also bereit sind, sich auf das Abenteuer einzulassen, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme!

 

 

Bitte lesen Sie auch unsere Informationen zum Vermittlungsablauf und den sogenannten Mittelmeerkrankheiten!

Kontakt

HundeEngel Tiernothilfe e.V.

Urbarer Str. 20

56329 St. Goar

E-Mail: kontakt@hundeengel.de